Mietbelastungsquote steigt weiter – energetische Sanierung bringt Vermietungsvorteile !
In vielen Marktsegmenten steigen die Kaltmieten durch erhöhte Nachfrage, sei es bei der Mietwohnung im Mehrfamilienhaus, dem vermieteten Einfamilienhaus oder der vermieteten Eigentumswohnung. Neuvermietungen – besonders in Mehrfamilienhäusern - machen oft einen deutlichen Sprung bei der Kaltmiete. Und in allen Marktsegmenten steigen zusätzlich die Betriebs- und Heizkosten.
Laut statistischem Bundesamt lag die Mietbelastungsquote 2022 im Durchschnitt bei 27,8 % des Einkommens bei Mietern in Mehrfamilienhäusern, die ihre Wohnung vor 2019 angemietet hatten. Bei Mietern die nach 2019 einen Mietvertrag geschlossen haben lag die Mietbelastungsquote schon bei 29,5 % des Einkommens. Mieter von Einfamilienhäusern haben eine noch höhere Mietbelastungsquote.
Deutsche Mieter geben damit im Schnitt 30% Ihres Einkommens für Miete aus.
Bei wenig Mietangeboten und durch diverse Faktoren viel Mietnachfrage werden die Kaltmieten weiter steigen. Wo früher 5,- Euro/m² die Norm war, sind heute 30% mehr die Regel.
Durch schwankende, im Mittel aber steigenden Energie- und Betriebskosten werden die Mietnebenkosten zunehmend schwerer im Voraus kalkulierbar, mit hoher Wahrscheinlichkeit aber spürbar steigen.
Das wird zwar langfristig bei energetisch nicht sanierten Häusern auf die Kaltmiete drücken. In Summe wird die Mietbelastungsquote aber auch bei diesen Wohnungen steigen.
Die energetische Sanierung und Verbesserung der technischen Gebäudeausstattung macht für Mieter, Vermieter und die Umwelt in jedem Fall Sinn. Für Mieter werden die Mietbelastungsquote durch geringere Mietnebenkosten deutlich geringer sein als bei energetisch nicht saniertem Wohnraum. Und Vermieter haben durch die Verbesserung der technischen Gebäudeausstattung (Heizung, Dämmung, digitale Verkabelung, Balkone, etc.) viel bessere Vermietungschancen, weniger Fluktuation der Mieter und bessere Chancen eine höhere Kaltmiete zu erzielen. Und auch die Umwelt in den Genuss geringerer Emissionen.
Fazit: ein energetisch saniertes und modern ausgestattetes Mehrfamilienhaus, Einfamilienhaus und jede energetisch sanierte und modern ausgestattete Eigentumswohnung ist für alle ein Gewinn.
Quelle: statistisches Bundesamt, eigene Recherche, Foto: © Koto Amatsukami / Adobe Stock
Käufer und Verkäufer brauchen mehr denn je professionelle Unterstützung !
Käufer und Verkäufer sind unsicher ob Zinsen und die Preise wieder steigen, weiter fallen oder sich auf aktuellem Niveau einpendeln. Ganz besondere Verunsicherung schafft infolge der gestiegenen Energiekosten das Thema Energieeffizienz.
Diese Unsicherheit und der hohe Beratungsbedarf führen dazu, dass private Immobilienverkäufe stark rückläufig sind. Gefragt sind gut ausgebildete und erfahrene Immobilienmakler, der beide Seiten optimal betreuen.
Denn trotz Digitalisierung und hohem Informationsfluss ist eine gute Beratung unersetzlich. Einen exzellenten Service können nur top aus- und weitergebildete Makler bieten.
Und nur bei einer marktgerechten Verkaufspreisermittlung unter Berücksichtigung der Energieeffizienz der Immobilie kann der Verkaufsprozess für den Verkäufer erfolgreich gestaltet werden.
Für den Käufer ist die Unterstützung bei der Finanzierung wieder viel wichtiger geworden. Auch müssen Investitionen in die Immobiliensubstanz und die Herausforderungen der Energieeffizienz schon vor der Finanzierungsanfrage dargestellt werden. Denn nicht mehr nur die Lage der Immobilie, sondern auch die Energieeffizienzklasse entscheidet über den Wert einer Immobilie. Das führt zu z.T. erheblichen Preisabschlägen für energetisch nicht zukunftsfähige Immobilien.
Fazit: ein gut ausgebildeter und erfahrenen Immobilienmakler kann Käufern und Verkäufern viel Wert sein.
Quelle: AssCompact, eigene Recherche, Foto: © metamorworks / Adobe Stock
Wohnimmobilie: Kaufen ist günstiger als Mieten !
Wohnen im Eigentum ist in 328 von 401 deutschen Landkreisen nach wie vor günstiger als zur Miete wohnen.
Seit acht Jahren vergleicht der ACCENTRO Wohnkostenreport in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. die Wohnkosten eines selbstnutzenden Wohneigentümers mit denen eines Mieters.
Der Report zeigt einen durchschnittlichen Wohnkostenvorteil von 8% für Eigentümer gegenüber Mietern. Im Umland der größten Städte Deutschlands ist der Wohnkostenvorteil für Eigentümer deutlich größer.
Hinzu kommt, dass Wohnimmobilien eine wertstabile Anlage mit intakten Inflationsschutz bieten. Immobilien würden laut dem Report Investoren trotz der aktuellen Entwicklungen deutlich besser vor der Inflation schützen als andere Anlageformen. Im Zuge der Inflation seien laut dem Report weitere Mietpreissprünge zu erwarten, was sich positiv auf die Kostenvorteile der Eigentümer gegenüber Mietern auswirken dürfte.
Falls die Inflationsraten in der zweiten Jahreshälfte 2023 deutlich sinken, sei die Wahrscheinlichkeit für eine erste Zinsreduktion innerhalb eines halben Jahres nach der letzten Zinserhöhung hoch. Dann dürften auch die Wohnkosten der Eigentümer wieder sinken, während die Neuvertragsmieten auf einem weiter stabilen Niveau steigen dürften.
Weitere Informationen zum Wohnkostenreport gibt es unter accentro.de.
Quelle: AssCompact, eigene Recherche, Foto: © dniprodd / Adobe Stock
Die neue Eigenheimförderung im Detail !
Das Bundesbauministerium unterstützt seit dem 01.06.2023 mit einer neuen Förderung den Bau / Kauf eines eigengenutzten, klimafreundlichen Eigenheims. Im Rahmen des Programms „Wohneigentum für Familien“ (WEF) erhalten Familien mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt und einem maximal zu versteuernden Jahreseinkommen von 60.000 Euro zinsverbilligte KfW-Kredite.
Für jedes weitere minderjährige Kind im Haushalt steigt die Einkommensgrenze um jeweils 10.000 Euro. Mittel gibt es nur für Familien, die kein anderes Wohneigentum besitzen und kein Baukindergeld erhalten haben.
Als Mindeststandard müssen die förderfähigen Neubauten EH 40 erfüllen. Es werden nur Neubauten gefördert, bei denen der CO2-Fußabdruck über den gesamten Lebenszyklus gering ist. Es ist ein Nachweis notwendig, dass der maximale Treibhausgasemissionsbetrag im Lebenszyklus eingehalten wird. Um die zweite höhere Förderstufe zu erreichen, ist das Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) erforderlich.
Für erworbene Bestandswohngebäude kann die WEF-Förderung nicht in Anspruch genommen werden. Fördergegenstand ist maximal eine Wohneinheit.
Haushalte mit Kindern können je nach Anzahl der Kinder und dem Standard, mit dem sie bauen, eine Kreditsumme bei der KfW zwischen 140.000 und 240.000 Euro* (*Förderstufe „Klimafreundliches Wohngebäude – mit QNG“ und einer Anzahl von fünf Kindern)
Der Zinssatz des KfW-Darlehens liegt zum Programmstart bei 1,25% für einen Kredit mit 35 Jahren Laufzeit. Die Zinsbindung beträgt zehn Jahre. Die Mindestlaufzeit des Kreditvertrags beläuft sich auf vier Jahre.
Für die Beantragung der WEF-Förderung muss ein Experte für Energieeffizienz einbezogen werden, wie es in den FAQ zur Förderung zudem heißt. Der Experte prüft und bestätigt die Einhaltung der Anforderungen an das Gebäude, erstellt die „Bestätigung zum Antrag“ und begleitet dann auch das Bauvorhaben.
Weitere Informationen zum Förderprogramm bietet das Bauministerium unter bmwsb.bund.de
Quelle: AssCompact, eigene Recherche, Foto: © Photocreo Bednarek / Adobe Stock
Baugenehmigungen im freien Fall - Ziel verfehlt !
Pro Jahr sollten laut der aktuellen Bundesregierung 400.000 neue Wohnungen – davon 100.000 öffentlich geförderte Sozialwohnungen - gebaut werden. Bundesbauministerin Klara Geywitz erwartet, dass nach 2022 auch 2023 das Ziel wieder verfehlt wird, will aber ab 2024 an dieses Ziel herankommen. Also wieder nicht erreichen.
Im Februar 2023 wurde in Deutschland der Bau von 22.300 Wohnungen genehmigt. Laut Statistischem Bundesamt waren das 20,6% weniger als im Februar 2022. Die Zahl der Baugenehmigungen geht seit Mai 2022 jeden Monat zurück.
Im Januar und Februar 2023 wurden insgesamt 44.200 Baugenehmigungen für Wohnungen erteilt. Das wären bei gleicher Quote ca. 250.000 Wohnungen im gesamten Jahr 2023. Damit wäre das Ziel von 400.000 Wohnungen um satte 150.000 Wohnungen = 37,5% verfehlt.
Und mit 28,4% weniger Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser und satten 52,4% weniger Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser wird es keine Entspannung auf dem Wohnungsmarkt geben, da zusätzlich zu den zu wenigen Baugenehmigen für Wohnungen immer weniger Menschen aus vorhandenen Wohnungen in ein eigenes Zuhause umziehen.
Quelle: AssCompact, eigene Recherche, Foto: © adrian_ilie825 / Adobe Stock