Dächer können viel mehr als nur vor Regen, Wind und Sonne zu schützen. Dächer können zusätzlicher Raum für Wohnen und Begegnungen, Lebensraum für die Natur und ein Ort für Klimaschutz sein. Eine international besetzte Online-Debatte des Deutschen Architekturmuseums Frankfurt beleuchtete in der Reihe „Kontext, Kontrast, Kontinuität“ die Möglichkeiten neuer Dachnutzungen. Denn Baugrund ist und bleibt knapp in Deutschland. Ganz besonders in und um die begehrten Metropolen. Das Bauen in die Breite ist oftmals nicht möglich. Oder nicht mehr gewollt, um das Problem von immer mehr versiegelten Flächen nicht zu verschärfen. Es stellt sich die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es stattdessen und was gehen wir mit unseren Bestandsbauten und Baudenkmälern um.
Idee 1: Aufstocken
Beispiel Frankfurt: In einer Plattenbausiedlung wurden allein durch Aufstockung 681 neue Wohnungen geschaffen. Dafür wurde von jedem der Gebäude das bestehende Satteldach abgenommen und zwei weitere Etagen mit Wohnungen aufgestockt. Die Erweiterung war erleichtert, da hier keine Rücksicht auf den Denkmalschutz genommen werden musste.
Idee 2: Beleben
Die Dächer von Mehrfamilienhäusern als Begegnungsraum zu nutzen ist nicht neu. Bereits in den 1920er Jahren gab es dies Form der Dachnutzung in Frankfurter Siedlungen. Heute wird diese Nutzungsidee wieder aufgegriffen und zunehmend verwirklicht. Wenn z.B. in den obersten Etagen von Parkhäusern im Winter Schlittschuhbahnen und im Sommer Beachbars entstehen. Wenn die Dächer von Mehrfamilienhäusern neuerdings als innerstatische Ruhestätten zur Erholung, Sonnenterrassen und zum geselligen Plausch mit Nachbarn genutzt werden.
Idee 3: Begrünen
Ein grünes Umfeld – innerstädtisch neu gedacht - kann auch über unseren Köpfen entstehen. Dächer können überall zu Oasen umgestaltet werden. Beispiel Frankfurter Bürgerhospital: Dessen Dach ist nachträglich zu einem kompletten Park mit Bäumen, Sträuchern und Wegen aufgewertet worden.
Idee 4: Ausgleichen
Die Errichtung von Eigenheimen verbraucht viel Fläche, Energie und Ressourcen. Das ist in Zeiten der Klimadiskussion umstritten. Doch niemand muss ein schlechtes Gewissen haben, nur weil er ein neues Haus baut. Denn gerade beim Ersatz alter durch neue Bausubstanz sind mittlerweile sehr viel Nachhaltigkeit und Klimaschutz möglich. Nicht nur beim Mauerwerk, den Fenstern und vor allem bei der Heizungstechnik. Sondern und gerade auch auf dem Dach. So können Photovoltaik und Solaranlagen die klimaneutrale Energiegewinnung unterstützen und das neue Einfamilienhaus oder auch das Mehrfamilienhaus klimaneutral und energetisch autark werden lassen. Begrünte Dachflächen helfen zusätzlich, die Klimabilanz des Hauses ins Positive zu wenden.
Wenn Sie Ihre Immobilie energetisch und klimaschonend modernisieren oder ein neues energetisch autarkes Zuhause errichten wollen, beraten wir Sie gerne !
Quelle: eigene Recherche, Hüttig&Rompf, Deutsches Architektur Museum Frankfurt